Homburg 2011
Saarbrücker Zeitung vom 24.09.11
"Lieder aus vielen Zeiten und Ländern"
Mit ihrem gesanglichen Können überzeugten die sieben Chorsängerinnen der Gruppe „Li(e)dschatten“ ihr überwiegend weibliches Publikum in Homburg. Sie sangen Lieder aus vielen Zeiten und Ländern.
Homburg. Einen musikalischen Hochgenuss erlebten die überwiegend weiblichen Zuhörerinnen bei einem Konzert im Hörsaal der Frauen- und Kinderklinik am Universitätsklinikum des Saarlandes in Homburg. Beim Internationalen Frauentag gastierte die Gruppe „Li(e)dschatten“ in Homburg und faszinierte das Publikum mit ihrem gesanglichen Können.
Unter der musikalischen Leitung von Susanne Thewes präsentiertendie sieben Chorsängerinnen ein breit gefächertes Repertoire aus zahlreichen Ländern und Zeiten. Organisiert wurde das beeindruckende musikalische Erlebnis zum Jubiläum „100 Jahre Frauentag“ von der Frauenbeauftragten des Uniklinikums, Rosina Calcagno. „Angesichts von 75 Prozent weiblicher Beschäftigten am Uniklinikum wollte ich den Frauentag nicht vorbeigehen lassen“, betonte Calcagno, im achten Jahr Frauenbeauftragte am UKS.
Mit Inge Keßler (Mezzo), Andrea Berger (Mezzo, Ansage), Susanne Thewes (Alt, musikalische Leitung), Katinka Busse (Sopran), Petra Baltes
(Mezzo), Katja Linn-Woll (Alt) sowie Oranna Budenz (Sopran) erlebten die Zuhörerinnen und Zuhörer sieben kraftvolle, individuell langjährige Chorsängerinnen.
Mit großer Intensität interpretierten sie ein eigenständiges Frauenchor-Repertoire aus vielen Ländern und Zeiten. Darin spiegelten sich sowohl die Freude am Singen als auch die unterschiedlichen Persönlichkeiten jeder einzelnen Sängerin. Ob irische Balladen oder afrikanische Rhythmen, ob lateinamerikanische Takte oder amerikanische Ohrwürmer, deutsche, italienische, schwedische oder französische Lieder oder sogar ein Gebet auf Zulu – immer wieder versuchten die Sängerinnen dem Ursprung in Originalsprache gerecht zu werden.
Mal sangen sie vielstimmig, mal solistisch, mal markig oder mal lyrisch. Ihre Spanne reichte von kritisch bis beseelt, von trotzig bis sehnsuchtsvoll, von traurig bis überschwänglich. Für die notwendigen Informationen über die Inhalte der Lieder, die Zeiten und Geschichte sorgte Andrea Berger, welche gekonnt durch den Abend führte. Mit „Bread and Roses“ („Gebt uns Brot und gebt uns Rosen“) wurde der ernstere aus politischen Liedern bestehende Konzertteil eröffnet. Luft holen mussten man bei dem von Kurt Tucholsky geschrieben und von Hans Eisler vertonten Stück „Graben“.
Viel Beifall erhielt „Li(e)dschatten“ für das schwedische „Gabriela“, die durch den Chorgesang aufblüht und es schafft, sich von ihrem brutalen Ehemann zu befreien. Emotional kam auch das Frauengebet „Wie Mama immer betet“ auf Zulu rüber.