Heiligenwald 2015
Tage wie diese“ gibt's nicht viele
„Mezzomix in Hol(l)ywood“ lautete das Thema am Sonntag im Heiligenwalder Bürgerhaus. Trotz „Konkurrenzveranstaltungen“ war das Konzert der Kolbe-Singers gemeinsam mit Liedschatten gut besucht.
. Einen Termin zu finden, an dem alle Frauen eines Chores Zeit haben, ist sicher nicht einfach. Schwieriger noch wird es, wenn die Frauen (und ein paar Männer) von zwei Chören Zeit haben sollen. So hatten sich die Kolbe-Singers und Liedschatten geeinigt, ihr für Heiligenwald konzipiertes Konzert „Mezzomix in Hol(l)ywood“ am Sonntagabend zu präsentieren, waren damit aber nicht glücklich gewesen: Sommerliche Temperaturen und das gleichzeitig stattfindende Bergmannsfest in Heiligenwald könnte ihnen einen Strich durch die Rechnung machen, fürchteten die Sänger. Keine Zuschauer, die Helfer der Gemeinde gebunden – so die Schreckensvision.
Doch alles kam anders. „Rund 150 Besucher“, zählte Katja Spreuer vom Hauptamt der Gemeinde am großen Abend. Damit war das Bürgerhaus so gut wie voll besetzt. Und die Gemeinde habe trotz des Bergmannsfestes Möglichkeiten gefunden, die Chöre zu unterstützen: „Es war sofort klar, dass wir helfen wollen.“
So ging es nun auf der Bühne schwungvoll zur Sache: Mit „Con la musica“ und „Tama Tu“ verbreiteten Liedschatten gleich eine ordentliche Portion exotischen Flairs. Die neun Frauen aus dem gesamten Saarland unter Leitung von Susanne Thewes singen vorzugsweise in Originalsprache, wie Chormitglied und Moderatorin Andrea Berger erklärte. So scheuten sie bei „Tama Tu“ selbst die Sprache der neuseeländischen Maori nicht. Es folgten beliebte Chor-Klassiker.
Auch die Kolbe-Singers, der gemischte Eltern-Lehrer-Chor der Maximilian-Kolbe-Schule in Wiebelskirchen, fuhr mit solchen auf, aber auch mit neuesten Liedern wie „Tage wie diese“ von den Toten Hosen. Leiterin Judith Strauß begleitete dabei ihre Sänger am Klavier. Im zweiten Teil des Konzertes dominierte bei den Kolbe-Singers eindeutig Udo Jürgens. Zu den Publikumslieblingen des Chors gehörten „Aber bitte mit Sahne“ und ein Andrew-Lloyd-Webber-Medley.
Die Frauen von Liedschatten erschienen für ihren zweiten Teil in Knall-Pink, passend zum Hollywood-Flair, der nun deutlich zunahm. Besonders viel Applaus ernteten sie für ein Are tha-Franklin-Medley, bei dem Thewes so richtig aufdrehte und für „Nous sommes deux“, für das sie die Mikros beiseitelegten.
Dass die Chöre gemeinsam ein Konzert bestritten, war einer verwandtschaftlichen Beziehung und einem Konzertbesuch von Thewes bei den Wiebelskirchern geschuldet. „Sie hatte uns gesehen und gefragt, ob wir nicht mal etwas zusammen machen sollen“, erklärt Strauß.
Nach gut über zwei Stunden Programm sangen die beiden Chöre dann als Höhepunkt auch noch gemeinsam: „Tuimbe“ und „Adiemus“.